Einen Schritt weiter
Einen
Schritt weiter
Na
hallo ihr Lieben,
es
war doch klar,
sobald
hier ein Poetry Slam stattfindet,
ist
Finja immer da.
Poetry
Slams dienen dazu, seine tiefsten Gefühle, seine irrationalen Ängste und seine
innersten Träume einem Publikum in einem melodischen Rhythmus und so genannten
Stilmitteln darzubieten. Beispiel: Das hier war jetzt ein Stilbruch.
Nun
gut ich will nicht lange warten,
denn
gewiss, ihr habt es euch schon gedacht,
dieser
Slam hier hat einen Haken.
Ihr
merkt es schon, wir sind wieder im reimenden Stil,
denn
lasst mich euch eines sagen,
diese
eine bestimmte irrationale Angst, die wird mir zu viel.
Entschuldigung,
mit der Einleitung wird’s langsam zu spät,
ich
sag es euch einfach,
es
ist die Universität.
Manche
würden jetzt sagen, oh wie cool das Sequel zum Text ist draußen!
Ne
Leute, ich sage, ich hab mich nach der Schule wohl ordentlich verlaufen.
Mit
Flexibilität, Spaß und Lebensfreude hatte die Uni geworben,
doch
der Horror war wohl zwischen den Zeilen verborgen.
Ich
persönlich habe mich zu einem Onlinestudium entschlossen,
und
ja ich gebe zu, die Flexibilität, die ist da,
die
habe ich anfangs auch noch genossen.
Bis
dann morgens der Wecker klingelt.
Ring
ring.
Snooze.
Snooze,
die wohl beste Funktion, die Steve Jobs in den Iphones eingebaut hat.
Oder
die schlimmste.
Ring
Ring.
Snooze.
Jetzt
verurteilt mich nicht ihr kleinen Verräter,
ich
bin mir sicher es gab da bei euch Tage,
da
wart ihr genauso Snooze Missetäter.
Ring
Ring.
So
schnell kann man gar nicht schauen,
doch
da flog das Handy fast durch den Raum.
Es
ist doch nicht so schwer,
die
Online Vorlesung gibt es auch nachher.
Spaß
macht es dann doch,
wenn
dann mal einer den Mute Button vergisst,
man
das Schmatzen hört, wie er seinen Burger isst,
der
Professor ihn dann tadelt und er dann endlich mitbekommt,
shit,
die Vorlesung läuft ja immer noch.
Weniger
Spaß macht dann Rechnungswesen,
die
ganzen Zahlen und Fakten muss man dann erstmal rallen,
super
viel rechnen, weniger lesen,
bitte,
ich konnte schon kein Mathe hier in der Schule,
natürlich
bin ich durchgefallen.
Im
nun zweiten Semester kann man über die Lebensfreude nur lachen,
viele
ICE Fahrten zu einem Präsensstandort in Düsseldorf,
die
Sportstudenten, die selbst die Snackautomaten bewachen,
und
ja, einige Professoren sind ziemlich forsch.
Die
Dozenten und Professoren gibt es sowieso in einer Vielfalt,
die
einen groß, die anderen, klein, manche jung und manche alt.
Manche
schreiben schon Emails, dabei ist es nicht einmal hell,
und
manche reden auf 2x Speed in den Aufzeichnungen genauso schnell.
Und
ja, auch die Auswahl der Kommilitonen ist durchwachsen,
wir
haben die Starbucks Mäuse, die Schnorrer und die Sportskanonen,
einige
strengen sich an, einige faulenzen, andere machen Faxen,
und
man weiß ganz genau, das Studium wird sich nicht für alle lohnen.
Der
Uni Whats App Chat ist auch ganz wild,
der
Großteil schläft wohl einfach nicht bei Nacht,
man
sieht dort ausversehen, dass ein oder andere Partybild,
und
Nachrichten, die waren alles andere als durchdacht.
Wenn
man dann mal da ist, ist der Campus auch ganz…sehenswert,
tausend
Rucksäcke und Taschen auf den Treppen,
Pärchen
die sich gegenseitig die Zungen in den Hals stecken und ablecken,
ich
weiß was ihr denkt, und ja, da mach ich auch lieber kehrt.
Jetzt
wo ich all das an euch losgeworden bin,
muss
ich sagen, Uni ist vielleicht doch nicht so schlimm.
Das
Gemeinschaftsgefühl zwischen uns Studenten ist da,
für
uns alle ist es neu und nicht wie es einmal war,
die
kostenlose Cafeteria mit Essen dort ist dann auch ein Plus,
und
das frei zugängliche Gym, auch ein Muss.
Bei
Präsenzseminaren wird das BnB Hotel zum Partyresort,
du
lernst neue Menschen kennen, du findest deine Gruppe,
gemeinsames
lernen, viel lachen, eine unzertrennliche Truppe,
und
jeder hat für jeden immer ein Ohr.
Burger
King wird für die veganen Snacks regelmäßig überfallen,
man
trocknet sich gegenseitig die Rechnungswesen bedingten Tränen,
man
versucht sich an das was man dann weiß zu krallen,
und
hat immer eine verständnisvolle Schulter zum anlehnen.
Lustig
ist auch immer das Semester Grillen auf dem Uni Dach,
letztendlich
werden die Studenten am Abend eh erst wach,
und
wandert man so den Glaskorridor entlang,
sieht
man auch den ein oder anderen Sonnenuntergang.
Wir
sind alle gleich verzweifelt,
dass
alles wird sich letzten Endes auszahlen,
so
kann man schließlich mit einem Abschluss prahlen,
und
deine Zukunft ist nicht einfach in Stein gemeißelt.
Das Ganze hat auch positive Seiten, das kann
ich euch versprechen,
ihr
sammelt unvergessliche Erinnerungen und lernt etwas fürs Leben,
ihr
geht auf Messen, auf Events und merkt, Menschen können euch so viel Liebe
geben.
Nur
dass der Eistee Spender in Düsseldorf kein Eistee Pfirsich hat, ist ein
Verbrechen.
Wenn
man die teils absurden Benotungen der Klausuren hier rausnimmt,
ist
die Uni Phase eine, die ein Kapitel in deinem Leben bestimmt.
Und
ja, möglicherweise habe ich mich verrannt,
doch
ein Großteil der Module ist dann doch ganz interessant.
Es
ist zu früh, um etwas genaues zu sagen,
doch
eines ist sicher,
ich
werde dieses Kapitel in positiver Erinnerung haben.
Ich
danke euch für eure Zeit,
denn
jetzt fühle ich mich endlich für das Uni Leben bereit.
Trotz
Snooze, Reisen, wilden Chats und einer Horde Dozenten,
sind
wir Studenten die Zukunft der Renten.
Ich
werde das Beste draus machen,
später
werde ich wahrscheinlich über meine Aussagen hier lachen.
Bin
ich am Ziel meines Abschnitts oder habe ich mich verrannt?
Wir
werden es wohl erst im nächsten Poetry Slam Text erfahren, also bleibt
gespannt.
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